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HINWEISE
1968
Lesenswert erscheint mir vor allem Norbert Freis Monographie

1968. Jugendrevolte und globaler Protest
2008 (München: dtv).

Frei blickt auf die gesellschaftlichen Verhältnisse auch in den USA, in Frankreich, Italien, Japan, Großbritannien, den Niederlanden sowie in Osteuropa. Sein Resümee:
Nach "68" wurde die westliche Welt offener und selbstreflexiver. "1968 war nicht das Jahr, das alles verändert hat, dazu war viel zu viel bereits im Gang. Aber nach '68' war fast nichts mehr so wie vorher. Und in diesem Sinne war '68' überall."

Ebenso solide und aufschlußreich (anders als Götz Alys polemische Krawallschrift Unser Kampf) ist m. E. Peter Schneiders "autobiographische Erzählung"

Rebellion und Wahn. Mein '68
2008 (Köln: Kiepenheuer & Witsch).

"Wenn ich heute die gut recherchierten Dokumentationen des Fernsehsenders Phoenix über die Verstrickung der Eliten der Bundesrepublik mit dem Naziregime sehe, durchzuckt es mich: Wir wußten gar nicht, wie recht wir damals hatten!" (Kapitel 18)

"Die wichtigste Errungenschaft der 68er-Bewegung in Deutschland bleibt, daß sie massenhaft - und vielleicht für immer - mit der Kultur des Gehorsams gebrochen hat. Ihre größte Sünde war, daß ihre Anführer nach einem basisdemokratischen und freiheitlichen Aufbruch am Ende einer im Kern antidemokratischen Doktrin erlagen [...]. Aber ich würde lügen, wenn ich nicht hinzufügte, daß es ohne eine gewisse Portion Wahnsinn und Selbstüberhebung diese Rebellion nicht gegeben hätte." (Kapitel 41)

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LESEFRÜCHTE

Aphorismen

Erst durch Lesen lernt man, wieviel man ungelesen lassen kann.

Wem nicht jeder Satz, den er schreibt, der wichtigste ist, soll das Schreiben lassen.
(W. Raabe)

Niemand räumt gern andern einen Vorzug ein, solange er ihn nur einigermaßen leugnen kann.
(J. W. Goethe, Dichtung und Wahrheit, 4. Teil, 19. Buch)

Je ungebildeter ein Mensch ist, je schneller ist er mit einer Ausrede fertig.

In einem guten Buche stehen mehr Wahrheiten, als sein Verfasser hineinzuschreiben meint.

Die einfachste und bekannteste Wahrheit erscheint uns augenblicklich neu und wunderbar, sobald wir sie zum erstenmal an uns selbst erleben.

Der Gescheitere gibt nach! Eine traurige Wahrheit; sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

Der Arme rechnet dem Reichen die Großmut niemals als Tugend an.

Das Recht des Stärkeren ist das stärkste Unrecht.

Viele Leute glauben, wenn sie einen Fehler erst eingestanden haben, brauchen sie ihn nicht mehr abzulegen.

Geistlose kann man nicht begeistern, aber fanatisieren kann man sie.

Es ist schwer, den, der uns bewundert, für einen Dummkopf zu halten.

Alle historischen Rechte veralten.

Freundlichkeit kann man kaufen.

(M. von Ebner-Eschenbach.
Eine der Großen. Ihre Bücher verdienten heute mehr Beachtung.)

Wir sind gegen keine Fehler an andern intoleranter, als welche die Karikatur unserer eigenen sind.
(F. Grillparzer)

(Quellen:
Deutsche Aphorismen aus drei Jahrhunderten. Hrsg. von F. Hindermann/B. Heinser; Zürich 1987, 4. Aufl. 1992. Marie von Eber-Eschenbach, Meistererzählungen. Mit einem Anhang. Hrsg. von A. Bettex; Zürich 1953, 6. Aufl. 1990.
F. Grillparzer, Sämtliche Werke. Band 16; Leipziger Ausgabe, ca. 1902.)

Die Barmherzigkeit der Reichen ist nichts weiter als schlechtes Gewissen.
(W. Eckert; Ossietzky 14/2016)

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Epigramme

A. Was heißt Linguist, der Name dünkt mich schwer,
Bedeutets Lecker, Züngler, Schmecker, Näscher?
B. Von lingua kommt es einmal her;
Heißt etwa Zungendrescher. (F. Grillparzer)

Sprachforschung
Philosophie und Poesie,
Verschlagen vom Wind der Emphatik,
Sie sind gestrandet, ich weiß nicht wie,
Auf der Sandbank der Grammatik. (F. Grillparzer)

Das geflügelte Wort
Ist das Wort der Lipp' entflohen, du ergreifst es nimmermehr,
Fährt die Reu' auch mit vier Pferden augenblicklich hinterher. (Wilhelm Müller)

Wahl
Du hast die Wahl nur zwischen zwei'n:
Du mußt frère-cochon - oder einsam sein! (Th. Fontane)

Fragen und Antworten
"Kann Warheit sterblich, Lüge ewig sein?" - "Das will ich meinen."
"Wo sahst du Unrecht lange unerkannt gehn?" - "Hier."
"Doch wer kennt einen, den Gewalt ins Glück trug?" - "Wer kennt keinen?"
"Wer könnt in solcher Welt dann den Bedrücker stürzen?" - "Ihr." (B. Brecht)

(Quelle:
Deutsche Epigramme. Auswahl und Nachwort von Gerhard Neumann; Stuttgart 1969.)

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Weitere Notizen sind in Vorbereitung.
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